Rhön- und Saale Post – 14.09.2014

Nach dem gewaltsamen Tod von Johannes Reubelt formierte sich aus seinem Freundeskreis die Gruppe „Jugend NES gegen Gewalt“. Diese wächst immer weiter und erfährt einen großen Rückhalt in der Bevölkerung. Marilena Buhl vom Jugendzentrum in der Rederstraße verfolgte über die Medien das Tun der jungen Menschen und war begeistert. Das Juze mit seiner Initiative „Music & Youth Culture“ lädt immer wieder zu tollen Musikevents ein und bietet eine besondere Plattform für junge Leute. So kam Marilena Buhl auf die Idee, Mitglieder von „Jugend NES gegen Gewalt“ einzuladen.

Über Facebook wurden die ersten Kontakte geknüpft. Gerne folgten Lea Gerlach, Benjamin Larson und Co. der Einladung zum ersten großen Rockabend nach der Sommerpause. Mit „Gozer“ aus Hammelburg ging es richtig schwungvoll und mit feinstem Bluesrock so richtig los und langsam füllte sich der Saal.

Dann wurde es still. Benjamin Larson und Lea Gerlach betraten die Bühne. Die beiden Mitbegründer der Organisation stellten sich und die Ziele von „Jugend NES gegen Gewalt“ vor. Aber auch ihre Zukunftsvisionen, wie die Gründung eines Vereins, der den Namen „Jugend NES“ tragen soll, und ein eigenes Domizil, das allen Jugendlichen offen steht. Dieser Verein solle nicht als Konkurrenz für das Jugendzentrum gesehen werden, sondern als fruchtbarer Partner. Das Juze freut sich auf eine Zusammenarbeit und so könnte man sich gemeinsame Aktionen vorstellen. Bis zur Vereinsgründung könnten in Absprache die Juze-Räumlichkeiten für so manche Aktion genutzt werden, wie für eine Halloweenparty, die die Jugendgruppe austragen möchte.

Ein neues Gesicht, aber der Leitgedanke an ein friedvolles Miteinander bleibt. Zu Tief sitzt die Aussage von Johannes Vater, der bei der Lichteraktion auf der Falaiser Brücke klar formulierte, dass Gewalt nicht mit Gegengewalt gelöst werden könne. So suchen die jungen Leute einen neuen Weg. Einen Weg der Prävention. Lea Gerlach: „Wenn die Jugendlichen von der Straße weg sind, von einer Freizeitgestaltung unter dem Motto „Jugend für Jugend“ begeistert sind, können wir nicht alle Probleme lösen, aber es ist ein Weg, Konflikte erst gar nicht aufkommen zu lassen.“ Ein weiter Weg, auf dem die engagierten jungen Menschen viel Hilfe brauchen. Am Rockabend kündeten auf jeden Fall schon viele Besucher eine Mitgliedschaft an, wenn es zur Vereinsgründung kommt. Wie wichtig diese Initiative und der Gedanke der Prävention sind, beweist nicht zuletzt der Vorfall nach der 4321-Party in Oberelsbach an diesem Wochenende, bei dem ein 24-Jähriger zusammengeschlagen wurde (eigener Bericht).

Und dann wurde es wieder richtig laut. Die zweite Band des Abends kam aus Bad Neustadt und rockte unter dem Namen „Cannahann“. Mit den „Ghost Rockets“ aus Schweinfurt fand der Abend, der sicherlich auch zum Nachdenken anregte, einen fulminanten Abschluss.