Rhön- und Saalepost / Mainpost – Mittwoch, 04. Februar 2014

Senore Matze Rossi lässt bei seinen Liedern tief in die Seele blicken

Zu einem Konzert der besonderen Art strömten viele Jugendliche und Junggebliebene ins Juze in der Rederstraße. Mit dem Juze in Bad Neustadt verbinden die meisten Leute schrille Gitarren, grollende Bässe und kreischenden Gesang. Musik also, der nicht jedes Gehör zugetan ist. Beim Konzert am Samstag gelang es der initiative for music & youth culture jedoch, dieses Vorurteil eindrucksvoll zu widerlegen.

Es war ein Konzert der sanften Töne und der tiefgründigen Texte, zu dem die jungen Organisatoren rund um Vorstand Ralf Rossbach geladen hatten. Eingeleitet wurde der Abend durch das Duo „Minimal“ aus Hohenroth. Eine Gitarre und ein Mikro reichten Adrian Holzheimer und Iris Eckert, um die Blicke des Publikums auf sich zu ziehen und den Raum in eine besondere Atmosphäre zu tauchen. Mit ihrer persönlichen Interpretation von bekannten Songs sorgten die beiden für einige Aha-Effekte im Publikum.

Ausschließlich eigene Lieder spielten hingegen die fünf Jungs von „Taste of Affinity“. Die eigentlich voll verstärkte Rockband bewies mit einem rein akustischen Set, in dem Schlagzeug und E-Gitarren durch Cajon und Akustikgitarren ersetzt wurden, ihre musikalische Vielseitigkeit.

Das Publikum war begeistert und auch der Main Act dieses Abends, „Senore Matze Rossi“ aus Schweinfurt, zeigte sich tief beeindruckt von der Qualität der beiden lokalen Bands. Er kenne das Juze schon von früheren Konzerten und freue sich sehr, die mittlerweile fünfte Generation an Jugendlichen kennenzulernen, die diesen Ort mit Leben füllt. Für das große Engagement und die Einladung zu diesem Konzert dankte er insbesondere Florian Hein, dem zweiten Vorsitzenden der initiative for music & youth culture.

Matthias Nürnberger, so der bürgerliche Name von „Senore Matze Rossi“, lässt tief in seine Seele blicken, wenn er seine Lieder spielt. Mit der Gitarre in der Hand und einer Mundharmonika singt er von Trauer, Freude, Liebe und dem Leben. Seiner rauchigen Stimme merkt man die Vergangenheit als Sänger der Punkband „Tagtraum“ an, seinen Texten hingegen nicht. Voller Gefühl erzählt er Geschichten, in die sich jeder hineinversetzen kann und die unter die Haut gehen. So ist es nicht verwunderlich, dass das Publikum am Ende des Konzerts gleich mehrere Zugaben forderte. Dies ließ sich „Senore Matze Rossi“ natürlich nicht nehmen und so spielte er ganz exklusiv zwei brandneue Lieder, die erst mit seinem kommenden Album veröffentlicht werden, welches er zurzeit aufnimmt.

Rund 130 begeisterte Besucher belegen, dass die ruhigen Töne im Juze sehr gut ankommen und die Arbeit der initiative for music & youth culture die Musikszene in Bad Neustadt bereichert.