Rhön- und Saale Post – 07.08.2018

Verträumter Pop und grooviger Jazz, feinster Punk und Emo. Das und mehr wird beim diesjährigen Sommerfestival am Samstag, 11. August, im JUZE in Bad Neustadt geboten.

Verträumter Pop und grooviger Jazz, feinster Punk und Emo. Das und mehr wird beim diesjährigen Sommerfestival am Samstag, 11. August, im JUZE in Bad Neustadt geboten. Insgesamt acht Bands werden dabei die Stage rocken und auch für verträumte Momente sorgen, für jeden Aficionado feinster handgemachter Musik wird der passende Stil dabei sein. Das verspricht schon die Running Order der verschiedenen Bands. Ab 16 Uhr werden besonders die Freunde akustischer Musik voll auf ihre Kosten kommen, insgesamt vier Bands werden auf der Freilicht-Bühne vor dem JUZE für gute Stimmung sorgen. Ab 21 Uhr verlagert sich dann das Festival in den Innenbereich, hier werden rockigere Töne angeschlagen.

Die Veranstaltung hat sich mittlerweile fest etabliert, schließlich findet sie heuer bereits zum dritten Mal statt und hat sich von einem Geheimtipp zu einer festen Größe in der Neustädter Musikszene entwickelt. „Wir bieten etwa einmal im Monat im JUZE ein reguläres Konzert an. Damals, im Jahr 2016, kam uns die Idee, das Ganze etwas größer aufzuziehen. Und der Erfolg des Sommerfestivals hat gezeigt, dass es sich gelohnt hat“, erläutert Michael Haubner, der Mitorganisator ist. Von Anfang an wollte man einen Teil des Festivals draußen abhalten, auch aufgrund der schönen Lage des Areals. Gespräche mit der Stadt wurden geführt, die von der Idee auch gleich ganz begeistert war.

Da jedoch die Organisation sehr aufwändig ist, taten sich hier zwei Vereine zusammen, die sich seit jeher für gute Musik begeistern und ihr eine Bühne bieten wollen, nämlich die „Initiative for music and youth culture“ aus Bad Neustadt und „frequency 9“ aus Bad Königshofen. „2016 haben wir mit der ersten Veranstaltung, die damals noch Sommerfest hieß, den Sprung ins kalte Wasser gewagt. Mittlerweile haben wir Erfahrung darin, wie man ein solches Festival plant und organisiert“, sagt Michael Haubner. Auf an die 25 Helfer kann man dabei zurückgreifen, es wird sowohl draußen als auch drinnen eine Bar geben und ein Foodtruck wird für das leibliche Wohl sorgen.

Doch warum macht man sich eigentlich die Arbeit, ein solch großes Festival zu organisieren? „Wir sind alle sehr an der Musikkultur interessiert und in diesem Bereich wird in Bad Neustadt gerade für die Jugend nicht so viel geboten. Deshalb haben wir beschlossen, selbst aktiv zu werden“, so Haubner. Grundgedanke, dem man bis heute treu geblieben ist, war der Wunsch, gute Bands in die Stadt zu holen, die zumeist eigene Sachen spielen und ihnen so eine Plattform zu bieten. Abwechslungsreich sollte das Programm außerdem sein.

Durch die große Auswahl, die man beim Sommerfestival bietet, sorgt man ganz nebenbei dafür, dass für jeden etwas dabei ist. „Wichtig war uns außerdem, dass der Eintritt frei ist, was im Gegenzug allerdings bedeutet, dass wir finanziell in einem engen Rahmen agieren müssen“, meint Michael Haubner. Unter anderem mit dem Getränkeverkauf finanziert man die Bands, auch auf Fördermittel könne man dankenswerterweise zurückgreifen. Sollte man trotz des engen finanziellen Rahmens Gewinn machen, so wird mit diesem im nächsten Jahr das Bandbudget aufgestockt. Und auch von der Stadt bekommt man Unterstützung. Diese finanziert die Miete für die Bühne. Da die Mitglieder der beiden Musikinitiativen diese selbst auf- und abbauen, kann man sich hier zudem einiges an Kosten sparen. Die Tontechnik ist eines der Hobbys von Michael Haubner, weshalb er beim Sommerfestival auch auf sein eigenes Equipment zurückgreift, das er gemeinsam mit einem Freund bedient.

Doch trotz aller Sparmaßnahmen – der Anspruch der Organisatoren ist hoch. Sie wollen Bands bieten, die auch wirklich gut sind und die Stage rocken. Hier will man auch als Sprungbrett dienen, was in der Vergangenheit bereits funktioniert hat. „Wir hatten schon Bands hier, die mittlerweile ziemlich bekannt sind und die wir uns nicht mehr leisten könnten“, sagt Haubner mit einem Schmunzeln. In der Musik gibt es weder von der Stilrichtung her Grenzen noch von der Altersgruppe. „Egal ob 16 oder 40: solange die Besucher Musik mögen, sind alle willkommen“, betonte der Mitorganisator.

Probleme hatte man bisher noch keine, schließlich geht es den Besuchern um die Musik, weshalb es beim Sommerfestival auch immer sehr friedlich und entspannt zugeht. Natürlich ist die Organisation mit einigen Mühen verbunden, los geht es schon im Januar, wenn die Bands angefragt werden. Getränkebestellung sowie das Mieten von Tischen und Bänken gehören ebenso dazu. Doch die Helfer sind bereits alle „alte Hasen“, sodass das mittlerweile fast schon locker von der Hand geht. „Wir freuen uns außerdem sehr, dass uns nicht nur die Stadt wohlgesonnen und hilfreich zur Seite steht, sondern dass wir auch in der Sparkasse einen Helfer haben, der uns finanziell unterstützt“, sagt Haubner. Auch er ist schon auf die Musik und das Sommerfestival gespannt.

Den Beginn wird am Samstag um 16 Uhr „Gefühlsecht“ machen, die mit akustischen Pop-Covers auf einen schönen Nachmittag einstimmen und unter dem Namen „Adamwood“ sogar ein paar eigene Songs im Gepäck haben. Akustischen Indie-Pop bietet dann die Band mit dem kreativen Namen „We brought a penguin“, bevor die Kombo „TipTop“ Jazzgroove Covers bietet. Mit ihrem Dream-Pop leitet die Band „Zulu“ dann langsam von der Open-Air-Bühne im Freien in die Bühne drinnen über, wo ab 21 Uhr „Dux Louie“ aus Heidelberg Indie-Rock spielen. Ihnen folgen „The Deadnotes“ mit Indie, Punk und Emo. Die Dubliner Band „The Winter Passing“ um Frontfrau Kate bringt rockigen Indie-Pop ins JUZE. „Radio Haze“ aus Regensburg bietet dann „Haze-Rock“ vom Feinsten. Die Hip-Hop-Aftershowparty, bei der ein DJ auflegt, sorgt anschließend für einen chilligen Ausklang des Sommerfestivals.

Weitere Infos und Impressionen der vergangenen Festivals gibt es unter www.musicandyouthculture.de. Hier kann man sich auch gleich einen Eindruck über die Musik der Bands holen, die heuer ihren Auftritt haben.